Abweichung oder nicht?

Welche Management-Produkte fordert das V-Modell? Hier ist eine weit verbreitete Meinung, dass das V-Modell fordert, dass beispielsweise eine Risikoliste oder ein Projekttagebuch geführt werden müssen, da die beiden Produkte sich im Kern befinden und damit in jedem V-Modell-Projekt "dabei" sind.

Tatsache ist, dass es sich bei beiden Produkten nicht um initiale Produkte handelt, deren Erstellung das V-Modell zwingend vorschreiben würde. Es existiert lediglich eine erzeugende Produktabhängigkeit, die von den beiden initialen Produkten Projekthandbuch und Projektplan auf Risikoliste und Projekttagebuch zeigt. Dies bedeutet, dass im Projekthandbuch zu dokumentieren ist, ob diese beiden Produkte erstellt werden sollen; die Erstellung und Fortschreibung ist ggf. im Projektplan einzuplanen. Will man die Produkte nicht erstellen, dann dokumentiert man das ebenfalls. Es handelt sich nicht um eine Abweichung vom V-Modell.

Orientierung im Systemmodell

Das Systemmodell des V-Modell XT beschreibt die Dekomposition eines Systems in seine Bestandteile. Hierfür werden unterschiedliche Begriffe geprägt (etwa Segment, Einheit oder Modul) und mit Bedeutungen versehen, die den Ablauf des Projekts entscheidend beeinflussen können. In der Praxis zeigt es sich oftmals schwierig, die richtige Zuordnung zu finden: handelt es sich nun um ein Segment oder doch eher um eine Einheit? Vor kurzem haben wir dazu einen Entscheidungsbaum erarbeitet, mit dessen Hilfe eine Entscheidung anhand der Merkmale aus dem V-Modell XT getroffen werden kann. Nach spätestens der vierten Frage ist klar, wie das vorliegende Systemelement eingestuft werden sollte.

Neues Release 1.2.1 erschienen

Mit dem heutigen Tag ist die Version 1.2.1 des V-Modell XT öffentlich. Die auffälligste Neuerung ist nun die Verfügbarkeit einer englischsprachigen Version des Standards. Ansonsten wurde das Dokument und die Werkzeuge hauptsächlich von Fehlern bereinigt und mit eher kleineren Verbesserungen versehen. Bei den Werkzeugen führt das zu den folgenden Änderungen:

• Einführung eines übergreifenden Installers, mit dem sämtliche Bestandteile des Standards (Dokumentation, Werkzeuge, etc.) selektiv übertragen und installiert werden können.
• Internationalisierung der Werkzuge: Projektassistent und Editor zeigen sich bei Bedarf mit einer englischsprachigen Oberfläche.
  
• Umstellung von MikTex auf OpenOffice zur Generierung der diversen Dokumente aus der V-Modell XML-Datei.
• Einführung des Konzepts von Mustertexten zur Generierung von "80%-Vorlagen" mit dem Projektassistenten.
• Überarbeitung des Exportdialogs mit der Möglichkeit, den unter Umständen langwierigen Exportvorgang abzubrechen.
• Höhere Stabilität im Umgang mit Umlauten in Dateinamen.
  

Willkommen!

Das V-Modell XT ist ein junger Standard, der die Abläufe in Systementwicklungsprozessen definiert und unterstützt. Als "Vorgehensmodell" gibt er vor, wer wann was im Projekt zu tun hat und steigert auf diese Weise den Projekterfolg.

Dieser Blog beschäftigt sich mit dem V-Modell XT und seiner Anwendung in der Praxis. Die Autoren sind alle Mitarbeiter der 4Soft GmbH und bereits seit einigen Jahren mit Weiterentwicklung, Schulung, Anpassung und Nutzung des Standards beschäftigt. Es ist vorgesehen, in diesem Blog über konkrete Erfahrungen aus dem täglichen Projektgeschäft zu berichten, die einerseits für Anwender des Standards interessant sind, die andererseits aber keine eigenständige Publikation rechtfertigen.